CBG wird zur „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage”
Aktiv gegen Diskriminierung und Rassismus eintreten – Das Cornelius-Burgh-Gymnasium wird offiziell zur „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage” ernannt
Am 21. November 2023 erhielt das Cornelius-Burgh-Gymnasium (CBG) eine bedeutsame Auszeichnung und trägt von nun an den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Die offizielle Titelverleihung fand am Dienstag im Rahmen eines kleinen Festaktes unter Anwesenheit der Klassensprecherinnen und Klassensprecher aller Jahrgänge in der Schulmensa statt.
Die Verleihung dieses Titels ist das Ergebnis einer demokratischen Entscheidung der Schülerschaft, die sich mit einer überzeugenden Mehrheit dafür ausgesprochen hat, das Schulklima aktiv mitzugestalten. Mut und Courage stehen dabei im Fokus, um sich gegen Diskriminierung, Mobbing und Gewalt zu positionieren und bewusster aufeinander zu achten.
Die Ernennungsurkunde und das offizielle Logo-Schild wurden zu diesem Termin von Herrn Wolfgang Klein, dem Regionalkoordinator des Kreises Heinsberg, persönlich an die Schulgemeinschaft überreicht. Dieser Akt markiert den Eintritt des CBG in das deutschlandweite Netzwerkprojekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage”. Trotz der der bemerkenswerten Projekte im Vorfeld sei diese Auszeichnung – wie Herr Klein betonte – keine Auszeichnung für das bereits Geleistete, sondern vielmehr eine Selbstverpflichtung und ein Auftrag, sich für eine diskriminierungssensible Schulkultur und ein dauerhaftes Engagement für ein achtsames Miteinander einzusetzen.
Tatsächlich wird das CBG künftig weitere Projekte und Veranstaltungen durchführen, die sich mit den Themen „Rassismus“ und „Diskriminierung“ in unserer Gesellschaft auseinandersetzen und eine Plattform für einen couragierten Austausch bieten. Denn für die anleitenden Mitglieder der Aktionsgruppe „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ Astrid Lowis-Auth und Schulsozialarbeiterin Jaqueline Marquardt ist klar, dass ein tolerantes und respektvolles Miteinander nur durch einen offenen Dialog und aktive Teilnahme an öffentlichen Diskursen erreicht werden kann. Generell ginge es darum, die Bereitschaft zur Zivilcourage zu bestärken und Schulklima zu pflegen, in dem „anders sein“ als Normalfall akzeptiert wird.
Nach der Begrüßung aller Gäste durch die Schulleiterin Anja Peters führte der Schülersprecher und Mitglied der Aktionsgruppe Julian Klose (10c) durch das Programm, das durch musikalische Beiträge von Max Baginski (5b) auf der Geige und Clara Stoffels (8c) auf der Queerflöte bereichert wurde, während Alexander Kaiser (Q1) einen bewegenden Text zur Gedenkveranstaltung anlässlich der Novemberpogrome am 9. November 1938 vortrug. Eine Mit-Mach-Kunstaktion mit dem Motto „Wir beflügeln mit unseren Stärken“ bildete schließlich einen weiteren Höhepunkt vor der Übergabe der Urkunde und des Schildes.
Neben den Vertretern Schülerschaft aus allen Jahrgängen nahmen auch Ehrengäste des CBG an der Veranstaltung teil. Dazu zählten für die Stadt Erkelenz Bürgermeister Stephan Muckel und Bildungsamtsleiter Joachim Mützke, Frau Maria Sprenger als Vertreterin des Zentrums für Kommunale Bildung und Integration des Kreises Heinsberg, Frau Astrid Heyer vom Schulpsychologischen Beratungsdienst, Frau Eva Havenith von der Servicestelle für Antidiskrimierungsarbeit vom DRK, Herr Markus Willmer vom Gesundheitsamt Kreis heinsberg sowie die beiden Paten, die dem CBG fortan für das Projekt zur Seite stehen.
So konnte das CBG Herrn Alexander Wulf, den deutsch-russischen Koch des Restaurants „Troyka“, als prominenten Paten gewinnen. 1982 im russischen Sibirien als zweitjüngstes von vier Geschwistern geboren, wuchs Wulf zunächst in Kasachstan auf. 1992 siedelte die Familie dann ohne den Vater nach Erkelenz um. Wie er selbst berichtete, hat er auf dem Weg zum Sternekoch auch wegen seiner Herkunft manchmal selbst erfahren müssen, wie schwierig es ist, sich gegen die Ressentiments der Gesellschaft durchzusetzen. Auch darum sei es ihm ein persönliches Anliegen zusammen mit der Schulgemeinschaft einige – vor allem kulinarische -Projekte anzugehen, in denen auch Prominente über das verbindende Element des guten Essens für ein produktives und tolerantes Miteinander werben sollen.
Zudem hat als weitere Patin Frau Jutta Nagel, ehemalige Schülerin des CBG und Politikwissenschaftlerin aus Berlin, die Veranstaltung bereichert. Frau Nagel ist freiberuflich in der politischen Bildungsarbeit tätig und bereits der Schülerschaft als Referentin zum Thema „Zivile Seenotrettung an Europas Grenzen“ bekannt. Der Gastvortrag der Sea-Watch-Aktivistin über ihre persönlichen Erfahrungen bei der zivilen Seenotrettung im Mittelmeer bildete den Auftakt für die Europatage am Erkelenzer Gymnasium.
Durch die Position als Cultural Mediator, also Dolmetscherin und Mediatorin, war Jutta Nagel bei den Einsätzen an vorderster Front auf den Schnellbooten dabei, um eine der größten humanitären Katastrophen unserer Zeit zu bekämpfen. Auch wenn das beschauliche Erkelenz vom Mittelmeer weit entfernt scheint, seien wir – so Jutta Nagel – in Erkelenz zu Menschlichkeit und Solidarität mit den Notleidenden verpflichtet. Aus diesem Grund würde sie als Patin zusammen mit der Schulgemeinschaft Projekte anstoßen wollen, die sich nicht nur aber auch diesem Thema annehmen. Die Bereitschaft Courage und Engagement zu zeigen, sei ein Auftrag, der zu keinem Ende kommen werde, da Rassismus und Diskriminierung dies leider auch nicht täten.
Zum Abschluss der feierlichen Zeremonie wurde das Schild „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ gut sichtbar am Gebäude des Cornelius-Burgh-Gymnasiums angebracht, um diesen bedeutenden Schritt in Richtung einer offenen, toleranten und couragierten Schulgemeinschaft künftig auch nach außen hin jedem Besucher und jeder Besucherin anzuzeigen.
Text: Kpr / Fotos: CBG