Warum hat der Uhu gefiederte Fänge?

Am 28.10.21 war der Falkner und Waldpädagoge, Herr Schnurbusch, zum CBG für den 8. Jahrgang angereist und stellte drei seiner Vögel, einen Uhu, einen Wüstenhabicht und einen norwegischen Gerfalken mit ihren jeweiligen Anpassungen an ihren Lebensraum vor. Er ist teilweise auch auf Veränderungen z.B. der Brutzeit und des Herkunftslandes, die durch den
Klimawandel beeinflusst werden, eingegangen.
Vielen Dank an den Förderverein des CBG, der uns dieses lebendige Lernen im Schulalltag auch möglich gemacht hat!
Mit seiner Art, uns Schüler:innen auf Geräusche (an der Sportwiese vor dem CBG) und umgebende Sträucher aufmerksam zu machen und deren Bedeutung für die hiesigen Vögel zu erkennen, weckte Herr Schnurbusch unser Interesse und schulte unsere Beobachtungsgabe. Er erklärte, dass insbesondere das genaue Beobachten und Vergleichen von z.B. Verhalten der Vögel oder deren Merkmalen z.B. Federkleid, Schnabel- und Greifenform, eine naturwissenschaftliche Herangehensweise sei, um Schlussfolgerungen auf ihren Lebensraum ziehen zu können:
Der Uhu ist die größte europäische Eulenart mit einer Flügelspanne von 1,50 m. Seine „Lieblingsspeisen“ sind Hase und Kaninchen, aber auch der Igel, eine Taube oder ein Fuchs, im Allgemeinen hat er ein breites Beutespektrum von ca. 140 Tierarten. Bei der Jagd in der Dämmerung sitzt er auf Bäumen im Waldmantel und schaut mit seinen großen und starren Augen, die nach vorne gerichtet sind, auf offene und nicht zu nasse Felder. Der Uhu ist nachtaktiv und kann seinen Kopf um ca. 270 ° drehen, dies ist ihm mit seinen 14 Halswirbel (Säugetiere besitzen meistens nur 7 Halswirbel) möglich! Er ist leicht ca. 1,3 kg bei einer Größe von ca. 70 cm und kann sich sehr leise fortbewegen, weil die Federn sehr weich und gefasert sind und auch seine Fänge (= Füße) sind gefiedert. Die Krallen sind wie bei uns die Nägel aus Horn.


Seine Ohren sind seitlich am Kopf auf einer unterschiedlichen Höhe, so dass er nicht nur rechts und links unterscheiden kann, sondern auch ob Geräusche z.B. von seiner Beute von oben oder unten kommen.
All diese Merkmale sind Anpassungen an offene Landschaften (= Lebensraum) und sein Verhalten als dämmerungs- und nachtaktiven Ansitzjäger!
Der Wüstenhabicht in der braunen Steinwüste, in Süd- und Nordamerika. Er jagt hauptsächlich Hamster und Mäuse. Einzigartig ist das gemeinsame Gruppenjagen der Beute von ca. 4-5 Vögeln. Dabei treiben mehrere Wüstenhabichte ihre Beute in Richtung eines Vogels, der dann die Beute ergreift und tötet (= Grifftöter) und danach mit dem Schnabel zerreißt, um sie mit den anderen zu teilen. Dieses besondere Verhalten ist eine Anpassung an den sehr kargen Lebensraum.
Der Wüstenhabicht hört und riecht fast nichts, ist aber ein guter Seher. Er jagt bei Tag. Auch er kann seinen Kopf aufgrund seiner Halswirbel um ca. 270° drehen.
Die Weibchen sind um ca. 1/3 größer als die Männchen. Ein Grund dafür liegt beim Bebrüten der Eier und Küken und der damit erforderlichen Wärmeabgabe.
Der Gerfalke jagt in offener Landschaft und im Sturzflug auf seine Beute mit ca. 160 – 208 km/h hinab. Er reißt seine Beute mit dem Schnabel tot und ist somit ein Bisstöter. Sein Schnabel ist spitz und hat einen Falkenzahn.
Außerdem ist seine Körperstruktur an den Sturzflug angepasst, um aerodynamische Manöver fliegen zu können. Zudem sind seine Augen seitlich. Den Vorteil, den er dadurch hat, ist, dass er viel mehr wahrnehmen kann. Der Gerfalke jagt im Gegensatz zum Wüstenhabicht alleine, da er ein Beuteneider ist.
Auch er besitzt wie der Uhu und der Wüstenhabicht über 14 Halswirbel um seinen Kopf um ca. 270° drehen zu können. Ebenso sind die Weibchen deutlich größer als die Männchen.
(Autoren: Tugra Darakci, Julien Klose und Lennart Kyck aus der 8c)
Das könnte Sie auch interessieren

EvenTTeam beim WDR in Köln

Bis ans Limit
