Die Pflicht zum humanitären Handeln
Zivile Seenotrettung von Flüchtlingen an den Außengrenzen der EU
Letzten Donnerstag erhielten unsere Q1 Schüler*innen des CBG von zwei Vertreterinnen der gemeinnützigen Initiative Sea-Watch e.V., die sich der zivilen Seenotrettung im zentralen Mittelmeer verschrieben hat, einen spannenden und aufschlussreichen Einblick in die Seenotrettung von Flüchtlingen im Mittelmeer.
In einem beeindruckenden Vortrag führten die Referentinnen Lea Rau und Jutta Nagel den Schüler*innen vor Augen, was die menschenunwürdigen Umstände und die meist todbringenden Gefahren bei solch einer Flucht über das Wasser sind. Denn die Fluchtroute über das Mittelmeer zu den Außengrenzen der EU gilt als die gefährlichste weltweit.
Mehr als 25.000 Menschen starben seit 2014 auf ihrer Flucht oder gelten als vermisst. Männer, Frauen und sogar Kinder haben kaum eine Überlebenschance, wenn die meist hochseeuntüchtigen und mit bis zu 100 Flüchtlingen völlig überfüllten Boote in Seenot geraten. Das Risiko, auf der Flucht zu ertrinken, ist den Menschen schmerzlich bewusst. Dennoch sehen viele von ihnen die Seeüberquerung als letzte Möglichkeit, Krieg und Verfolgung zu entgehen und sich ein besseres Leben aufzubauen.
Welch erschreckendes Ausmaß diese humanitäre Katastrophe hat, mag man kaum glauben. Dennoch ist es jeden Tag die bittere Realität an unsren europäischen Außengrenzen, wie die ehemalige Schülerin des CBG Jutta Nagel aus ihren eigenen Erfahrungen als Seenotretterin auf mehreren Einsätzen berichten konnte. Dieser Vortrag bildete im CBG den Auftakt zu dem alljährlichen Europatag am 09.05.2023.
Text: Kpr / Bilder: CBG